Usseglio 1265m -> Rifugio Vulpot 1825m
(Bätzing 25)
10. September 2017
Es war ja Sonntag, es ging nur um 600 Höhenmeter und eigentlich hätte es ein Sonntagsspaziergang werden können. So ließ der Weg sich auch zunächst an.
Vorher noch Rückblick: Am Abend zuvor war mir das Ladekabel abgebrochen, Ersatz war nur mindestens 2-3 Tagesreisen entfernt zu bekommen. So also schnell auf Flugmodus, offline, Detox und mit den vorhandenen 83 % sparsam umgehen.
Das, was bei blauem Himmel und guter Sicht auf die Berge wie ein entspannter Sonntagvormittag begonnen hatte, entwickelte sich rasch zu einem knallharten Anstieg. Irgendwie mussten ja die Höhenmeter geschafft werden, aber ausgerechnet in dieser Form: gefühlt wie zehn steile Anstiege zur Hünenburg im Teutoburger Wald hintereinander, die wegen ihrer Steilheit nur auf den Fußspitzen und mit massivem Stockeinsatz bewältigt werden konnten. Ließ die Schinderei dann mal etwas nach, staunte ich darüber, wie groß Kuhfladen überhaupt werden können! 1/2 m Durchmesser mindestens, manche gar doppelt so groß, und das immer mitten auf dem Weg! Die hätte doch mindestens zum Sonntag jemanden wegräumen können! 😅 Wieder einmal völlig fertig kam ich auf einen Zwischenplateau an und wunderte mich über Seen, von denen kein Wanderführer geschrieben hatte und die auch nicht in der Karte eingezeichnet waren. Also erst mal trockene Sachen anziehen, Schokolade und verschnaufen. Der Wind war deutlich kühler als vor einer Woche noch, und auch die Sonne nicht mehr so intensiv. Schließlich ging es noch einmal 150Hm hinunter, um mit einem steilen Schlussanstieg an der Oberkante des Stausees zu enden. Das Ziel war in Sicht:
Halt, nein! Nicht hier, sondern dort:
Rifugio Vulpot
Nach einer Antipastiplatte war es wirklich ein entspannter Sonntagnachmittag um den See, Erkundung am Talende und abends heraufziehenden Wolken:
Würde am folgenden Tag ein Aufstieg möglich sein?
Nachts war es kalt, geschlafen mit vier Zwiebelschalen an, unter zwei dicken Decken.
0 Kommentare