Achern, immer wieder Achern!

Zu meiner Gymnasiumszeit war der inoffizielle Titel ‚Achern – am Fuß der Hornisgrinde‘

Hier das zentrale Gebäude der Illenau, dahinter die höchsten Berge des Nordschwarzwaldes

Die Illenau war 1842 als fortschrittlichste Heil- und Pflegeanstalt im deutschsprachigen Raum eröffnet worden. Zu meiner Schulzeit war die Anlage von ‚den Franzosen‘ besetzt. Immerhin gab es in der ehemaligen Kirche ein französischsprachiges Kino, das man mit ‚den Französinnen‘ besuchen konnte. (Asteriiix e ObeliiiX!)

Bach, Berg und See

Dieses Triumvirat gehört mit meinem Begriff Heimat untrennbar zusammen. Auf diesen Bildern ist es

Der Sasbach. Im Sommer haben wir in den ‚Gumpen‘ gebadet und wenn er tatsächlich im Winter zugefroren war, konnten wir darauf Schlittschuh laufen.

Die Hornisgrinde. Bis zum Ende der 90er Jahre nicht zugänglich, aber trotzdem das Ziel von Sonntagsausflügen. Den persönlichen Mauerfall habe ich hier erlebt, als die Betonpfosten des einfassenden Stacheldrahtzauns abgeflext wurden und der Hornisgrindeturm wieder zugänglich war.

Der Wildsee. Unterhalb des Seekopfes (nahe Ruhestein) siedlungsfern gelegen war er Badeziel sowohl als Schüler als auch als Vater mit den eigenen Kindern. Mittlerweile ist das streng verboten, da er zum Nationalpark Schwarzwald gehört.

Löppt … unn guckt

Sogar Ostfriesen sind auf dem Grindenschwarzwald anzutreffen, hier ein Teilnehmer des ‚Ossiloop‘ bei der zünftigen Einkehr in der Darmstädter Hütte. Andere genießen auf dem Rückweg zum Ruhestein spektakuläre Weitsichten in die Rheinebene bis zu den Vogesen.

Bareiss‘ Forellenhof

Ganz hinten im Buhlbachtal befindet sich seit über 100 Jahren eine Forellenzucht. 2017/18 ist das alte Fischerstüble von der Familie Bareiss (3*** Michelin) übernommen und neu gebaut worden. In wahrhaft paradiesisch-traumhafter Lage sind die hier präsentierten Fischgerichte so frisch, als ob die Regenbogen-, Lachs- oder Goldforellen sowie die Saiblinge aus den Zuchtbecken in die Pfanne und dann auf den servierten Teller gesprungen sind! „Als Partner des Bundeswissenschaftsministeriums für Bildung und Forschung unterstützen wir zudem ein Pilotprojekt: In einem der beiden talseits gelegenen Naturteiche wurden Bodenseefelchen und europäische Edelkrebse zum Zwecke der Erforschung einer möglichen Aufzucht in Polykultur eingesetzt, …“ Website

Und alles in hervorragender Bareiss-Qualität und -Gastfreundschaft! Wir kommen wieder!

Champagnerflaschen-Fabrique

Etwas verblüfft schaute ich bei der Autofahrt ins hintere Buhlbachtal nach rechts, als ein größerer Gebäudekomplex rechter Hand auftauchte; u. a. ein großes Haus mit der Aufschrift

BOEHRINGER*CHAMPAGNERFLASCHEN-FABRIQUE

Die Recherche brachte interessante Informationen: „In Baiersbronn-Buhlbach befand sich vom 18. – 19. Jahrhundert die größte und bedeutendste Glashütte des Schwarzwaldes. Was heute kaum jemand mehr weiß: Der weltweite Erfolg von Buhlbach liegt in der Entwicklung der druckfesten Champagnerflasche begründet, dem „Buhlbacher Schlegel“. Zwei Millionen Flaschen wurden einst jährlich mundgeblasen (!) in alle Welt exportiert. Die heute noch stehenden Gebäude sind die letzten historischen Glashüttengebäude im Schwarzwald.“ Quelle

Hier schließt sich der Bogen zu meiner Besichtigung der ältesten Sektkellerei Deutschlands, deren Erfolg auf der Entwicklung der am Boden eingestülpten Sekt/Champagnerflasche gründet; Herstellung in Buhlbach.

Leider nur wenig Zeit für einen Rundgang. Auch hier: Wir kommen wieder!

Zaubern in Corona-Zeiten

Am 25. 07. 1997 war mein erster Auftritt im Rahmen des Baiersbronner Kinder- und Ferienprogramms. Seitdem jährlich immer Ende Juli / Anfang August. Im Coronajahr 2020 stand meine im Vorjahr vereinbarte Darbietung lange in Frage. Nach einigem Abwarten bestätigte die Tourist-Information 3 Wochen vor dem Termin, dass die Veranstaltung stattfinden wird. Mein erster Zauberauftritt nach 6 Monaten Pause! Allerdings nicht wie in den Vorjahren auf dem zentralen Rosenplatz mit Laufpublikum, sondern in einer großen Halle. Mit Abstand, Registrierung und ohne Mitwirkung auf der Bühne. Das sah vor Beginn so aus wie auf den Fotos unten. Die etwas befremdliche Situation der Händedesinfektion wurde aber durch den herzlichen Empfang des Veranstalters ausgeglichen. Der Funke sprang dann doch trotz der großen Zwischenräume über! „Hey – auf einmal fühlte ich mich wieder drin im ‚Magic Flow‘!

Mehr dazu hier.

Es geht weiter, anders als vorher.

Kreidler Florett

07. 08. 2020 – 37° Celsius waren vorhergesagt für die Rheinebene. Also ab auf die Höhe, der Hitze entfliehen. Ein besonderes Erlebnis war die Begegnung bei der Großen Tanne mit einem Fahrer eines Kreidler-Moppeds. So eins, wie es Kessi Mitte der 60er Jahre hatte. Fast im Originalzustand, inklusive dem Schaumgummiring um die Tankeinfüllöffnung und die alte Schultasche auf dem Gepäckträger. Viele interessante Details und gemeinsame Erinnerungen an diese Zeit konnten ausgetauscht werden.

‚Schneesturm‘ bei 33°

Die Hochzeitsfeier eines Patenkindes auf der Schwäbischen Alb bildete den Abschluss dieser Tour.

Liebe Hannah, lieber Merlin, es war mir eine große Herzensfreude, diesen Tag mitgestalten zu dürfen und mit dem abschließenden Schneesturm den Hitzerekord etwas herunterregeln zu können.

Alles, alles Gute und Liebe für eure weitere gemeinsame Zukunft!


2 Kommentare

Astrid · 12. August 2020 um 10:58

Das mit dem Gumpen hat mir meine Mama auch erzählt. Wahrscheinlich war sie eins der „großen“ Mädchen, die im Sommer da drin waren. Es ist auf dem Bild ja nur 100 m von ihrem Geburtshaus weg. So Corona es zulässt, bin ich in knapp zwei Wochen auch wieder im Schwarzwald. Nicht in Sasbach sondern auf dem Schliffkopf. ein wenig Heimatluft schnuppern….

    Uwe Möller-Lömke · 12. August 2020 um 11:29

    Wenn zeitlich möglich, empfehle ich dir von dort einen Abstecher zum oben erwähnten Forellenhof!! Es sind zu Fuß nur ca. 5 km bergab vom Schliffkopf. Mit dem Auto über Ruhestein und Obertal ist es zwar weiter, aber direkt anfahbar.

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