4. Treffen der Sasbach Connection – siehe auch hier(Nov. ’17) und hier(März ’19) und hier(Juli ’19)
Teil I
Gemeinsam ist den 3 Kindergarten- und Grundschulfreunden Karlutwig, Otmar und Uwe ein Migrationshintergrund – allerdings nicht im amtlich-statistischen Sinne. Neben der gemeinsamen Grund- und Vorschulzeit verbindet sie die Tatsache, dass alle 3 Familien einen Übersiedlungshintergrund haben: Die Eltern sind als Flüchtlinge nach dem 2. Weltkrieg in das mittelbadische Dörfchen Sasbach gekommen.
Diese Tatsache allein dürfte nach über 60 Jahren nicht tragfähig sein für Treffen mit weiter Anreise, gemeinsamen Aktivitäten und ausgiebigen Gesprächen.
Um es vorweg zu nehmen: Die nachklassische Bedeutung vom lateinischen ‚migrare‘ ist auch: sich (ver)ändern. Jedem der Drei ist eine Veränderung zu eigen, die Raum bietet für mehr als nur Klassentreffenatmosphäre.
Sci vias! Wisse die Wege!
Nach dem frühen Frühling in Ostwestfalen, dem Hochsommer im Südschwarzwald jetzt im Herbst 3 Tage in der Pfalz.
‚Liber Scivias‘ ist der Titel der ersten Offenbarungsschrift der Hildegard von Bingen. Deren Entstehungsort, die Klosterruine auf dem Disisbodenberg war unser erstes Ziel.
Auf einer Hochfläche über dem Mündungsdreieck von Nahe und Glan erstreckt sich ein weitläufiges Gelände mit Überresten einer umfangreichen Klosteranlage. Der Ursprung soll auf die Zeit der irisch-schottischen Christianisierung der Gegend zurückgehen.
Die steinernen Reste lassen Umriss und Struktur der früheren Abteikirche erkennen, die aufragenden hohen Bäume wirken deutlich der Erdenschwere der Relikte entgegen. Gemeinsam verweilen wir in Betrachtung und Nachsinnen; in mir entsteht das Bild eines Bogenraumes, der nach oben eine große Offenheit hat. Ähnlich wie die noch nicht geschlossenen Fontanellen eines Neugeborenen.
Natürlich schreiten wir auch das Labyrinth von 1994 innerhalb des früher „lichten Baumsaals“ ab.
Was bleibt ist das gemeinsame Erlebnis eines ‚Ortes der Kraft‘!
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