Osterkirmes in Köln – und zu meiner großen Überraschung mit dem schon von der anderen Rheinseite erkennbaren, legendären Olympia Looping, der größten transportablen Achterbahn der Welt! http://olympialooping.de/
Fünf Loopings hintereinander! In etwa angeordnet wie die Olympischen Ringe.
Der Besuch und die Fahrten sind ein Muss für jeden Achterbahnfan!
Ein- und Ausfahrt des ersten Loopingelementes liegen rund fünf Meter über dem Bodenniveau, und auf mehr als das Doppelte dieser Höhe wird der Zug in der folgenden, entlang der Liftkrümmung liegenden Kehrtwende nicht gebracht. Die Folge: Die Geschwindigkeit bleibt hoch, ein interessanter Richtungswechsel in der horizontalen Ebene schließt sich an. Der Kurvenausgang führt an die Front der Anlage, direkt in die beiden 19 Meter hohen und dicht hintereinander folgenden Vertikalloopings hinein. Jene kommen wieder in der vorteilhafteren Kompaktbauweise daher.
Schon dreimal auf den Kopf gestellt, gewinnt der Zug über eine weitere 180° Kurve an Höhe und gelangt zur Rückfront der Anlage. Interessanterweise wartet hier eine mit Reibrädern kombinierte Blockbremse, die etwas ansteigt. Ein kleiner zweiter „Lifthill“ also.
Die weiteren Schienenmeter sind etwas verwirrend: Erst folgt eine Fahrfigur in Form einer abgebrochenen Acht, dann geht es durch die letzen beiden Inversionen. Noch zweimal wird der Fahrgast auf den Kopf gestellt – diesmal in 14 Metern Höhe. Dieser dritte Blockabschnitt findet wiederum sein Ende in der Sicherheitsbremse, welche den Zug in den finalen Abschnitt entlässt. Die im rechten Bereich der Anlage liegende 540° Helix wartet auf den Zug, dann noch ein abrupter Sturz in die Tiefe, Richtungswechsel, und schon rast der fünfgliedrige Wagenverbund in die Schlussbremse an der Rückfront der Anlage.“
Quelle: http://www.coastersandmore.de/rides/olympial/olmain.shtml
Wo kommt die Begeisterung her? Wie wird man Rollercoaster-Aficianado?
Vor 15 Jahren hatte unser jüngster Sohn C. in der 8. Klasse der Waldorfschule eine Biografiearbeit zu verfassen. „Über den Erfinder der Achterbahn will ich schreiben! Gibts den?“ So recherchierten wir gemeinsam und stießen auf Werner Stengel.
https://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Stengel
Sehr schnell wurde deutlich, dass dieser Ingeneur vor allem mit zwei bahnbrechenden Inventionen die Achterbahnen überhaupt befahrbarer gemacht hat:
- Aus dem ursprünglich runden Looping formte er eine Klothoide
- Die Entdeckung der ‚Herzlinie‘ ermöglichte bis dahin nicht gekannte Streckenführungen. https://de.wikipedia.org/wiki/Herzlinie
Nach Zusendung der fertiggestellten Arbeit bedankte sich Werner Stengel mit einem handschriftichen Brief und einer Widmung auf einem Autogrammfoto.
Diese individuelle Erarbeitung des ingeneurmäßigen Hintergrundes ermöglichte eine tiefere Wertschätzung des emotionalen Fahrerlebnisses. Seitdem fahre ich mit Begeisterung alle erreichbaren Achterbahnen!
Dadurch wurde auch die Begegnung und Befahrung des Olympia Loopings (den ich bislang nur aus der Literatur kannte) zu einem großartigen Ostererlebnis am Rheinufer in Sichtweite des Kölner Doms.
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