Zwischen dem Innen und dem Außen gibt es meist eine deutliche Grenze, aber nicht immer. Diese kann sich zum Beispiel in Form einer Tür darstellen,
oder es gibt eine andere Öffnung, durch welche Informationen hineingelangen können.
So sind es zum Beispiel olfaktorische Impressionen, die mir nachhaltig in Erinnerung geblieben sind:
* Die reflektierte Wärme der Eidechsenfelsen (doch, doch, die riecht auch)
* Das Lärchenholz der 400 Jahre alten Walserhäuser
* Leere ausdünstende Kuhställe in der Mittagshitze (Maccagna-Alm)
* Die ganz unterschiedlichen, aus der Zeit gefallenen odori der gegenüberliegenden Läden in Oropa.
* Die Veränderungen, wie der Wald unterschiedlich riecht beim Abwärtssteigen: Lärchen – Kiefern – Eichen – Esskastanien
* Dies nur als einige Beispiele, was von außen herein kommt und inhaltlich bleibt.
Anderes können visuelle Eindrücke sein, die im Moment des Wahrnehmens erst eingeordnet werden müssen:
Da stehen Leute in der Nähe der Endstation der Seilbahn 3270m und bewegen eine Hand in Lemniskatenform.
Monolaterale Eurythmie? —
Nein, Einnorden des Handys, damit der Gipfelfinder funktioniert !
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Aus Roger Willemsen, Die Enden der Welt:
„Dann überlegten wir, ob man Landschaften überhaupt anders als symbolisch betrachten könne, korrespondiert doch jeder Hügelzug, jeder schimmernde See, jede Lichtstimmung über dem Tal einer inneren Situation, sei sie lieblich oder fahl oder roh. Eigentlich nimmt man doch jede Landschaft musikalisch, als eine Manifestation von etwas Seelischen.
‚Und daraus leitet der Reisende dann seine Lieblingsfloskel ab, die da sagt, man bereise eigentlich sich selbst‘, folgerte ich.“
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Roger Willemsen: „Reisen als Selbstbegegnung.“
U. M-L: Da ist etwas dran! Auch Wandern oder Gehen als Selbstbegegnung!
2 Kommentare
Marliesa Pütz · 23. September 2017 um 15:10
Oh, ich bekomme Sehnsucht nach Ligurien. Bordighera gefiel uns auch sehr. Wir waren mehrmals im Hotel Florenz (ehemals Kloster – jetzt Familien- und Sporthotel) ein paar hundert Meter vo Bordighera entfernt in Finale Ligure. Marliesa und Pütz
Uwe Möller-Lömke · 23. September 2017 um 21:18
Die Blumenriviera (Riviera dei fiori) ist wirklich ein Sehnsuchtsziel! Dies konnte ich in meinen wenigen Tagen dort deutlich erleben.