Wieder einmal am Ende der befahrbaren Welt: Forno Alpi Graie
Hier nun einige Gedanken zum Weg, die mir in den Tagen des unterwegs Seins gekommen sind.
Da stehe ich gestern Morgen am Anfang meines Aufstieges: Ich weiß: Ungefahr 1200 Höhenmeter Aufstieg vor mir, nur, um direkt anschließend fast 1700 m wieder abzusteigen.
Irgendwie dadaistisch.
Aber das ist er und da ist er.
Ich will ihn gehen.
Meinen Weg.
Unterwegs schaue ich nach der Wegbeschreibung, die (für mich etwas höhnisch) formuliert: „Der Weg gewinnt an Höhe…“ oder gar: „Der Weg gewinnt rasch steil an Höhe…“ Ja Piepvogel! denke ich beim Schreiten, der Weg gewinnt überhaupt nichts! Derjenige, der hier gewinnt, das bin ich. Ich! Mit jedem wiegenden (jetzt auch rythmischen) Schritt, mit jedem Schweißtropfen, mit jedem Setzen der Stöcke, mit jedem Durchatmen gewinne ich: an Höhe. Ich! Sowohl äußerlich, an Höhenmetern messbar, aber auch innerlich, objektiv schwer messbar, aber enorm fühlbar. Deswegen gehe ich.
Aber die Gedanken im Kopf gehen ja noch weiter:
Der Weg.
Wo komme ich her?
Wo bin ich?
Wo will ich hin?
Und vor allem: Warum?
Und die Fragen können noch weitergehen:
Was kann ich wissen?
Was soll ich tun?
Was darf ich hoffen?
Für die vor mir liegende Tagesetappe sollte ich das alles problemlos und umfangreich beantworten können. Sonst bräuchte ich erst gar nicht zu starten.
Aber es gibt ja auch noch eine weitere Etappe, und noch eine, und auch ein Leben nach der Wanderung. Da bleiben diese Fragen.
Nicht ‚Wo geht es hin?‘ – sondern: ‚Wo gehe Ich hin?‘
In der weitergehenden Dimension weiß ich es noch nicht.
Non lo so ancora.
…………………..
Geschrieben im hinüberGEHEN von einer Lebenssituation in eine andere.
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Und um diesen Überlegungen die Schwere zu nehmen jetzt noch ein paar Bilder von meinen Wegen:
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