Wandern und Glück werden schon seit längerer Zeit in Verbindung gebracht. Auch hier sind die Zusammenhänge wissenschaftlich belegt. (Links folgen) Verkauft werden solche Veranstaltungen bzw. Angebote als ‚Micro Sabbatical mit enormer Endorphinausschüttung’ (Glückshormone, die an den gleichen Rezeptoren wie Opiate andocken).

Aber was geschieht da, beim Gehen durch den Wald oder beim Wandern übers Gebirge?
Suche ich das Glück oder findet es mich?

Manchmal liegt es einfach am Wegesrand, wie unterhalb der Burg Ravensberg im Teutoburger Wald. Kleine Obstpause an einer Bank – und schon war es gefunden. Siehe Foto:

Erst beim dritten Betrachten drehte ich den kleinen Stein in der Hand um und fand die Aufschrift auf der Rückseite: ‚Wieder verstecken!‘ Also: das Glück nicht behalten, sondern es weiter reichen!

Ich gab diese Aufgabe weiter an eine junge Familie mit zwei kleinen Kindern, die gerade vorbeikam und das Angebot freudig aufgriff. Den Glücksstein war ich wieder los geworden, aber die ganz starken und einschneidenden Glücksmomente erreichten mich erst kurze Zeit später. Auf dem Kamm des Teutoburger Waldes angekommen erweiterte sich die übliche Aussicht dank der Wetterlage zu einer nie zuvor erlebten Fernsicht: Rechts im Westen ging der Blick bis ins Ruhrgebiet (na gut, zumindestens bis zum Kraftwerk Hamm-Uentrop). Doch, was schloss sich südlich daran an? Ein von hier aus nie gesehener Gebirgszug: das Sauerland! Kurze Zeit darauf öffnete sich die Sicht nach links über die Ravensberger Mulde mit dem dahinter liegenden Wiehengebirge (100kmnonstop). Deutlich erkennbar der Einschnitt bei der Westfälischen Pforte mit dem sich anschließenden Weserbergland. WHOW! Was für ein Panorama!

Ganzkörpergänsehaut!

Es hatte mich gefunden, das Glück, ohne, dass ich es gesucht hätte!!! Und es waren nur Augenblicke des Durchatmens (Glyxmomente) mit Blick in die Landschaft. („Ich schaue in die Welt …“) Teilen durfte ich es mit Frau M. – GANZ GROSsES GLÜCK!

Nicht erst jetzt bin ich überzeugt:

Nicht ich finde das Glück, sondern es findet mich!

Da lag es nahe, diesen besonderen Tag einer ausgedehnten Wanderung über den Muschelkalk mit einem entsprechenden Wein abzuschließen:


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Ein abschließender Blick zum Thema auf die Gegenwartskunst:

Das Schweizer Künstlerduo Peter Fischli/David Weiss hat im Anschluss an eine Installation auf der Biennale 2003 in Venedig ein Künstlerbuch herausgegeben mit dem Titel ‚FINDET MICH DAS GLÜCK?‘ Darin sind fast 400 Fragen ganz unterschiedlicher Art gestellt.

Siehe hier und auch hier

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Zeitungsartikel zum gleichen Thema.

Fazit: „Und nun, was sollen die Suchenden also machen? Loslassen, empfehlen sinngemäß Kim und Maglio in ihrer aktuellen Publikation. Auf viele Dinge stoßen Menschen nämlich nur, wenn sie nicht mehr danach suchen.“

Kategorien: Es geht weiter '20

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