Freitag, 05. Oktober 2018 – in Konstanz
Zum Chillen in einem geschichtsträchtigem Ort benötigt der Körper eine gute Grundlage.
Dann kann die Fortbildung beginnen
zu gewichtigen Themen wie
● Die einzige Papstwahl auf deutschem Boden
● Das große abendländische Schisma
● Umgang der katholischen Kirche mit ‚Abweichlern‘ – z. B. Jan Hus verbrannt trotz freiem Geleit und: “ Drei Jahre später bestimmte das Konzil von Konstanz, alle Schriften Wyclifs zu verbrennen, und erklärte ihn 30 Jahre nach seinem Tod am 4. Mai 1415 zum Ketzer, verdammte weitere 45 Sentenzen von ihm und befahl, seine Gebeine auszugraben und zu verbrennen, was dreizehn Jahre später, 1428, durch Bischof Richard Fleming von Lincoln tatsächlich geschah.“
Da schauen wir uns doch die an der Hafeneinfahrt grüßende Kurtisane Imperia von etwas näher an:
Mit auratischen Lichterscheinungen über den Figuren auf ihren Händen.
„… Es handelt sich bei den Figuren der Imperia nicht um den Papst und nicht um den Kaiser, sondern um Gaukler, die sich die Insignien der weltlichen und geistlichen Macht angeeignet haben. Und inwieweit die echten Päpste und Kaiser auch Gaukler waren, überlasse ich der geschichtlichen Bildung der Betrachter. …“
Bildhauer Peter Lenk im Interview mit Jasmin Hummel
Einen weiteren historischen Platz darf man als geborener Badener und Anhänger des Republikanismus nicht verpassen. Am Stadthaus am St. Stephansplatz hat der Künstler Johannes Grützke eine dreiteilige Keramik mit dem Titel ’Heckerzug’ angebracht.
„In einem Triptychon wird an die Badische Revolution 1848/49 und die Ereignisse rund um den Heckerzug vom April 1848 erinnert, bei dem badische Bürger unter der Führung des Radikaldemokraten Friedrich Hecker von Konstanz aus nach Karlsruhe ziehen wollten. Hecker soll vom Balkon des Stadthauses aus die Republik ausgerufen haben. Auf direkt unter diesem Balkon angebrachtem Relief sind unschlüssige Bürger, Hecker selbst und einige Freischärler dargestellt.“
👍 👍👍
Bei so viel wichtiger Vergangenheit darf man den Blick fürs große Ganze nicht verlieren. Am besten vom Turm des Münsters Richtung Bodensee:
Lichtspiele (hießen früher nicht so die Kinos?), Lichtspiele dank intensiver Sonneneinstrahlung im Münster:
Dann, kurz vor der Abreise, noch eine Entdeckung. Das seit Jahrzehnten von mir sehr geschätzte Café Gmeiner aus Oberkirch hat Filialen nunmehr nicht nur in Tokyo oder Sapporo, sondern auch in Konstanz! Und es gibt auch die leckeren Sauerkirschen (mit Kern und Stiel!) umhüllt von Kirschwasser und edler Schokolade! Online nicht erhältlich, da zu empfindlich. Aber beste Leckerei-to-go!
Abschließend ein ‚Nein!‘ – wir haben keinen Rucksack auf dem Bahnhofsvordach vergessen.
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