Ein langes Wochenende – wieder in Köln
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Schön, dass Nepomuk das Geschehen in Köln gut im Blick hat:

‚Pas de deux‘
Das Motto einer Ausstellung im Museum KOLUMBA schien sich durch die ganze Stadt zu ziehen.
Bereits zum Frühstück tanzen sizilianisches Mandelgebäck und Espresso miteinander:

Selbst im Veedel der Tanz zu zweit –
Somewear und F***wear:

Ungewollt dialogisch auch der äußere Eindruck des Diözesanmusums. Die monolithische Mauerwerkskonstruktion von Peter Zumthor konnte dem rheinischen Klima mit hohem Schlagregenanteil nicht genügend trotzen. So begrüßt die Westseite die Besucher nunmehr in (nicht von Christo) verpackter Form:

Doch auf der Ostseite wird die geniale Idee des Architekten „Wir bauen Neu auf Alt – obendrauf!“ unverstellt deutlich:

Und in den Ausgrabungen kann der Besucher persönlich in einen tänzerischen Dialog mit den Fundobjekten eintreten;
Hand und Fuß:

In der Ausstellung kommunizieren ausgewählte Sammlungsstücke des eigenen Hauses mit denen des Römisch-Germanischen Museums in von den Kuratoren genial arrangierter Form miteinander. So wird zum Beispiel ein ganz seltenes dreifarbiges Diatretglas (4. Jh.) in einen Raum eines zeitgenössischen Künstlers arrangiert (Dieter Krieg 1998, In der Leere ist ist nichts):

Ein besonders schönes Detail:
Im Mithrasrelief (2. Jh.) grüßt Sol die Besucher vom Sonnenbrink:

In einem zentralen Ensemble gesellt sich römische Keramik (Terra Sigillata, Belgische Ware, Weißtonkrüge; z. T. 1. Jh.) zu Kakaokannen des 20. und liturgischen Schalen des 21. Jahrhunderts:

Die im Sommer so erholsame Oase des Innenhofes darf im Herbst nicht betreten werden. Die zwölf Gleditschien ( auch: Lederhülsenbäume) haben Laub und Früchte abgeworfen und dieses Arrangement der Natur soll nicht durch Betreten dearrangiert werden. Diese Maßnahme lässt im ersten Moment stutzen, regt aber an zu intensiver Betrachtung:

Nach umfangreichen und intensiven Wahrnehmungen ist Reflexion und Verarbeitung notwendig. Hierzu bietet KOLUMBA kein Museumscafé, sondern ein Lesezimmer an; das Innen und Außen der Eindrücke kann in einen gedanklichen Tanz eintreten:

Innen und Außen –
teilweise transparent gespiegelt:

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Am Samstagabend die Eröffnung der Ausstellung ‚Giorgio Morandi 1890-1964‘ bei Karsten Greve. Nach vielen Jahren gab es wieder einmal Originale des von uns so sehr geschätzten italienischen Künstlers zu sehen! Zum Glück hielt sich der Besucherandrang in Grenzen, so dass ich auch hier in ein Zwiegespräch mit einzelnen Arbeiten eintreten konnte.
Pas de deux entre Morandi et moi.
Die Bildrechte liegen verständlicherweise woanders, deshalb hier nur ein allgemeines Situationsfoto:

Wer vor allem die zurückhaltenden Aquarelle Morandis kennt, die oft viel scheinbar freie Fläche beinhalten, mag die bereits einmal zitierte Aussage bestätigt finden:
„Nicht mehr im fertigen Bildwerk stellt sich der sinnhafte Auftrag künstlerisch bildender Arbeit in die Welt – die neuen Bilder legen den Bildwerdeprozess in die Seelentätigkeit des Bildbetrachters.“

In dieser dialogischen Hinsicht war das Wochenende in Köln ein Forderndes und Großartiges!


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