Im 50. Jahr seines Bestehens fand erst der 49. Hermannslauf statt. 2020 war er C-bedingt ausgefallen; jetzt, 2021, vom letzten Aprilsonntag in den Oktober verschoben. Und – es ist nur die Hälfte der sonst rund 7000 Teilnehmer.

Der erste Nachtfrost war angekündigt – und tatsächlich waren die vom Zubringerbus zu sehenden Autos leicht überfroren. Doch ein fulminanter Sonnenaufgang am Fuße des Hermann um 7:47 Uhr kündigte einen goldenen Oktobertag an. Zu Recht! Und die Stimmung war gut! Alle Wanderer, mit denen ich ins Gespräch kam, waren froh, ‚dass es endlich wieder losgehen kann!‘ Auch der kurze Kontakt mit Olaf und Patrick. WALK – Don’t run!

Bis auf die Wegbeschaffenheit ging es fast optimal auf die ersten Kilometer; Simone und Mandy (als Erstlinge) zogen mich mit.
Der Ehberg — ja, der ergeht sich in vielen Windungen, bis man tatsächlich oben ist.
Die Panzerstrasse darf zum Lauf tatsächlich begangen werden; vereinzelt werden dort schon Wanderer erwartet; beklatscht werden alle.

Die Stapellager Schlucht war vor einigen Jahren noch ein dunkler Tann, nun eine riesige Freifläche.
Jetzt noch rechtzeitig Studentenfutter futtern und Trinken, um gut den Tönsberg hochzukommen. Beim Anstieg kurzer Austausch mit Simone „Ja, dies ist die anstrengendste Steigung – aber es gibt auch noch die Treppen, doch die sind nicht so schlimm für Wanderer. Aber beim Anton dann die Cola nehmen!“ Subjektive Einschätzung.
In Oerlinghausen zogen sie davon, als ich mein Langarm-T-Shirt auszog; es war warm geworden.

Ein kurzer Blick auf die Lieblingsbuche im Schopketal …

… und schon ging es die Treppen hinauf. Die Rot-Kreuz-Trage lehnte noch unbenutzt am Zaun.
Die Anstiege zum Eisernen Anton bieten jetzt wunderbar freie Blicke, sofern man Zeit dafür hat. Aber sie sind dieses Mal besonders mühsam! Ergo: Langsamster Streckenabschnitt. Ebenso die allerletzten Treppen nach der Osningstraße – nimmt das denn nie ein Ende mit dem Aufwärts?
Irgendwann bemerkte ich, dass in früheren Jahren viel mehr Spaßwanderer mit Verkleidung unterwegs waren und auch der ‚Fruchtalarm‘ war nur ein kleiner Trupp.
Dann aber, nach der Habichtshöhe, Ohren spitzen, ist schon etwas zu hören von der Musik im Ziel? Nee, war dieses Mal ziemlich leise gestellt.
Aber, wenn im Zieleinlauf die Menge schon auf die Nr. 1 wartet (kurz nach mir) gibt es auch für den Wanderer im Schlussssssssspurt langanhaltenden Beifall. GÄNSEHAUT!

Medaille, Würstchen, Tee, angekommen, SUPER! Notfall-Powergel musste nicht in Anspruch genommen werden.
Als Dank an die Ehrenamtlichen im Orgateam ein Blick auf einen Teil der gut 3000 Beutel, die vom THW vom Start zwischenzeitlích zum Ziel transportiert worden waren und nun warme und trockene Kleidung beinhalteten.
Hardcore-Läufer (nicht ‚Wanderer‘) sah ich dort ihren Oberkörper mit Gratis-Carolinen-Mineralwasser aus Flaschen abwaschen; Duschen standen in diesem Jahr nicht Verfügung. Und das Massagezelt habe ich sehr vermisst!

Ergebnis:

Links Trainingslauf, rechts Wettlauf.


2 Kommentare

Astrid · 12. Oktober 2021 um 13:57

Glückwunsch! Schritt für Schritt wieder näher an die Normalität. Kann so weiter gehen 🙂 Da biste ja durch mein Reitgebiet gelaufen, was sich seit Borkenkäfer, Trockenheit, etc doch sehr verändert hat.

    Uwe Möller-Lömke · 12. Oktober 2021 um 14:40

    Herzlichen Dank für den Glückwunsch! Das Reitgebiet liegt wahrscheinlich in der Stapellager Schlucht. Die Gegend hat es ja besonders stark getroffen.

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