07. 08. 2021 GTA 3 Campello Monti -> Rimella • 11 km – 5:03 h – 750 Hm/

Die Wettervorhersage meldete 90% Regenwahrscheinlichkeit, schwerpunktmäßig am Nachmittag. Also Aufbruch möglichst früh.

Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg?
Das Maultier sucht im Nebel seinen Weg.
In Höhlen wohnt der Drachen alte Brut.
Es stürzt der Fels und über ihn die Flut.
Kennst du ihn wohl?
Dahin, dahin
Geht unser Weg.
O Vater, lass uns ziehn!

Diese Zeilen kamen mir beim Aufstieg in Nebel und zunehmendem Regen in den Sinn. Nur – von blühenden Zitronen war nichts zu sehen oder zu riechen. Dabei galt es, den alten Weg der Leichenträger zu finden, denn bis 1551 wurden die in Campello Monti Verstorbenen über den Pass nach Rimella auf den Friedhof gebracht. Wenn im Winter wegen der Schneemassen ein Übergang über die Bocchetta di Rimella, 1.926 m ü. M. nicht möglich war, fand ein provisorisches Begräbnis im Schnee statt, bis der Leichnam im Frühling wieder freigelegt und endgültig zum Friedhof gebracht wurde.

Eigentlich war vorgesehen, dass der Möhrenflitzer seinen neuen Übergabeort auf der Vurka finden sollte. Doch es war so kalt, windig und unwirtlich, dass ich seiner Bitte folgte und ihn an einen angenehmeren Platz weitertrug. Der Pfad führte weiter abwärts, bis es ein wenig aufklarte, die phantastische Landschaft sichtbar wurde und auch Details wie die wunderbare Struktur der tonnenschweren Steindächer.

Als Ziel wurde das legendäre Albergo Fontana früh am Nachmittag erreicht, bevor der langanhaltende Wolkenbruch einsetzte. Und großes Erstaunen: Der große gelbe Kran, der über Jahrzehnte das Erscheinungsbild der Albergo Fontana sinnfrei prägte, war im Vorjahr abgebaut worden. Aber die vielfach gerühmte Küche/Cucina gab es noch und wartete am Abend auf uns. Mehr dazu im nächsten Beitrag – coming soon – apparirà presto!

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Übernachtung: Albergo Fontana, Tel. +39 016355200; empfehlenswert, Mezzopensione 58 € p. P. inklusive das mehrgängige Abendmenue.

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Die Aussichten: Eine einschneidende Wetteränderung stand bevor, das beständigste Hoch der Sommers sollte morgen beginnen. Verabschieden wir uns mit zwei Blicken in das sensationelle Mastallone-Tal:


2 Kommentare

Andreas · 24. August 2021 um 19:35

…wir hatten damals 17 Gänge in Fontana. Bislang auf dem GTA und auch sonst eigentlich nicht übertreffbar!

    Uwe Möller-Lömke · 25. August 2021 um 12:11

    Hinsichtlich der Anzahl der Gänge wahrscheinlich nicht zu übertreffen. In Bezug auf die Qualität und Zusammenstellung waren wir auch mit den 3 Gängen im Rifugio Brusà sehr zufrieden, vor allem mit der excellenten Weinbegleitung!

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